„Nord Stream“: Deutsche Aufklärungsmission angelaufen

Nach den Explosionen der „Nord Stream“-Pipelines in der Ostsee vor zwei Wochen haben in Deutschland Polizei und Marine eine Ermittlungsmission gestartet. Beamte seien „mit Unterstützung der Marine und dem Polizeischiff ‚BP 81-Potsdam‘ in die Ostsee auf Höhe der Insel Bornholm entsandt worden“, bestätigte die Behörde laut dpa gestern. Ein mit Soldaten besetztes Minenjagdboot und ein zivil besetztes Mehrzweckboot seien an der Mission beteiligt. Zunächst hatte ARD darüber berichtetet und berief sich auf ein Schreiben, das NDR und WDR vorlag.

So sollen Taucher der deutschen Polizei Aufnahmen der Beschädigungen an den Pipelines nahe der dänischen Insel Bornholm machen. Dem Bericht zufolge hatte Polizeipräsident Dieter Romann vergangene Woche ein Amtshilfeersuchen an die deutsche Bundeswehr „zur Unterstützung bei der Gewinnung eines Lagebildes zu den Beschädigungen an den Ostseepipelines ‚Nord Stream 1‘ und ‚Nord Stream 2‘“ gestellt.

Ende September waren nach Angaben von Behörden insgesamt vier Unterwasserlecks an den beiden Pipelines festgestellt worden, aus denen tagelang enorme Mengen an Gas austraten. Die Lecks befinden sich in der Nähe der Ostsee-Insel Bornholm teils in dänischen, teils in schwedischen Gewässern. Mindestens zwei Explosionen hätten sich unter Wasser ereignet. Die EU und die NATO gehen von Sabotage aus. Der Kreml hatte Spekulationen über eine russische Beteiligung als „dumm und absurd“ zurückgewiesen.