China mahnt zu Geduld mit Null-Covid-Politik

China mahnt wenige Tage vor dem Kongress der Kommunistischen Partei zur Geduld mit seiner strikten Null-Covid-Politik. Die Zahl der lokalen CoV-Fälle ist zuletzt auf den höchsten Stand seit August gestiegen, und der Druck auf die Behörden, Ausbrüche so schnell wie möglich zu stoppen, hat in den letzten Wochen mit dem Auftauchen der hochansteckenden Omikron-Untervarianten BF.7 und BA.5.1.7 zugenommen.

„Die Übertragung und die Pathogenität haben sich nicht abgeschwächt, und es stellt immer noch eine relativ große Gefahr für ältere Menschen und Menschen mit Grunderkrankungen dar“, hieß es in einem Kommentar der staatlichen Zeitung „People’s Daily“ von heute. „Aus diesem Grund müssen wir weiter wachsam gegenüber der Ausbreitung der Epidemie sein, unser Vertrauen und unsere Geduld in die Seuchenprävention und -bekämpfung in unserem Land stärken.“

Xi künftig zu mehr Kompromissen gezwungen?

Am 16. Oktober beginnt der alle fünf Jahre stattfindende Kongress der KP Chinas, auf dem sich Präsident Xi Jinping für eine dritte Amtszeit als Parteichef bestätigen lassen will. Nach Einschätzung von Dali Yang, Professorin für chinesische Politik an der Universität von Chicago, könnte sich Xi in einer weiteren Amtszeit zu mehr Kompromissen gezwungen sehen, insbesondere angesichts der zunehmenden Gegenwinds für die Null-Covid-Politik.

Doch noch hält die Regierung an ihrem Kurs fest, größere Ausbrüche um jeden Preis einzudämmen, mit erheblichen Folgen für die Wirtschaft.