Botschafterin Nicaraguas zu unerwünschter Person erklärt

Die EU hat die Botschafterin des autoritär regierten Nicaragua, Zoila Müller, zur unerwünschten Person erklärt. Damit reagiere man auf die Entscheidung des mittelamerikanischen Landes von Ende September, die EU-Botschafterin zu einer Persona non grata zu erklären, hieß es in einer Mitteilung gestern Abend. Diesen Schritt halte man für ungerechtfertigt. Eine offizielle Begründung von Seiten Nicaraguas hatte es damals nicht gegeben.

Man sei weiter offen für einen Dialog mit Nicaragua, vorausgesetzt, dieser werde respektvoll geführt, teilte die EU mit. Zudem bekräftigte der Staatenbund seinen Einsatz für das nicaraguanische Volk sowie für Demokratie, Rechtsstaat und Menschenrechte.

Die Regierung des nicaraguanischen Präsidenten Daniel Ortega ging zuletzt immer härter gegen die Opposition, regierungskritische Medien, zivilgesellschaftliche Gruppen und die katholische Kirche vor. Bei Protesten gegen die Regierung kamen in den vergangenen Jahren mehr als 350 Menschen ums Leben. Zahlreiche Oppositionelle sind in Haft, die Presse wird enorm unter Druck gesetzt.