Nansen-Flüchtlingspreis des UNHCR für Merkel

Die ehemalige deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist mit dem Flüchtlingspreis des UNO-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) geehrt worden. Merkel nahm die Auszeichnung gestern in Genf entgegen. Dabei rief Merkel dazu auf, die Rechte von Flüchtlingen zu respektieren und keine Menschen in Länder zurückzuschicken, in denen sie verfolgt werden.

Angela Merkel hält den Flüchtlingspreis des UNO-Flüchtlingshilfswerks in Händen
AP/Stefan Wermuth

Das UNHCR-Auswahlkomitee würdigte Merkel für ihre „Führungsstärke, ihren Mut und ihr Mitgefühl“, als Deutschland auf dem Höhepunkt der Syrien-Krise in den Jahren 2015 und 2016 mehr als 1,2 Millionen Flüchtlinge und Asylsuchende aufgenommen hatte, die von Gewalt und Verfolgung bedroht gewesen seien.

Merkel habe „Vision, Mut und Stärke“ bewiesen, sagte UNO-Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi, als er ihr die goldene Nansen-Medaille überreichte.

Merkel hat „moralischen Kompass“ bewiesen

Sie haben einen „moralischen Kompass“ bewiesen, der nicht nur ihre Arbeit und die Handlungen ihres Landes geleitet habe, sondern auch „den Weg für so viele von uns in Europa und in der Welt gewiesen hat“, sagte er. In einer Zeit, in der die Zahl der Vertriebenen weltweit zum ersten Mal die 100-Millionen-Grenze überschritten hat, müsse das ein Beispiel für andere Staatsoberhäupter sein.

Bei der Entgegennahme des Preises vor rund 500 Menschen räumte Merkel ein, dass Deutschland vor „enormen Herausforderungen“ gestanden sei, als so viele Flüchtlinge auf einmal in das Land kamen. Aber die ehemalige Kanzlerin, die damals ihren berühmten Satz „Wir schaffen das“ aussprach, sagte, sie sei stolz darauf, dass die Deutschen ihr recht gegeben hätten.