Israel: Einigung mit Libanon auf gemeinsame Seegrenze

Israel und der Libanon haben sich laut israelischen Angaben nach jahrzehntelangem Ringen nun offiziell auf eine gemeinsame Seegrenze im Mittelmeer geeinigt.

„Das ist eine historische Errungenschaft“, teilte Israels Regierungschef Jair Lapid heute mit. Beide Seiten beanspruchen dort Gasvorkommen für sich.

Israel will Gas fördern

Über den genauen Grenzverlauf wird seit Jahren gestritten. Der Konflikt hatte sich nach der Entdeckung von Erdgasressourcen verschärft. Israel will in dem umstrittenen Gebiet so bald wie möglich mit der Gasförderung aus dem Karisch-Gasfeld beginnen.

Dieses ist Teil eines Meeresgebiets, das sowohl Israel als auch der Libanon als ausschließliche Wirtschaftszone beanspruchen. Israel könnte damit für die EU als Gaslieferant an Bedeutung gewinnen.

Die Hisbollah hatte den Beginn der Förderung vor einer Einigung als „rote Linie“ bezeichnet. Offiziell befinden sich Israel und der Libanon noch immer im Krieg.

„Lösung, die beide Seiten zufriedenstellt“

Kurz vor Lapids Erklärung hatte bereits der israelische Chefunterhändler Ejal Hulata den Durchbruch verkündet. „All unseren Forderungen wurde entsprochen“, sagte er. „Wir haben Israels Sicherheitsinteressen beschützt und sind auf dem Weg zu einer historischen Vereinbarung.“

Der libanesische Verhandlungsführer Vizeparlamentspräsident Elias Bou Saab sagte seinerseits: „Heute haben wir eine Lösung erzielt, die beide Seiten zufriedenstellt.“ Der Libanon habe „seine vollen Rechte erhalten, und all seine Anmerkungen wurden berücksichtigt“.