Israel segnet Gasabkommen mit Libanon ab

Israels Regierung hat heute nach jahrelangem Ringen einer Vereinbarung über die gemeinsame Seegrenze mit dem verfeindeten Libanon zugestimmt. Das Land will in dem umstrittenen Gebiet im Mittelmeer so bald wie möglich mit der Gasförderung beginnen.

Mit der Einigung geht ein jahrzehntelanger Streit über eine Meeresfläche vor der Küste zu Ende. Eine offizielle Bestätigung aus Beirut stand noch aus, das Büro von Präsident Michael Aoun teilte jedoch mit, dass die endgültige Fassung des Abkommens den Libanon zufrieden stelle. Die Verhandlungen liefen unter Vermittlung der USA.

Der Konflikt um den Grenzverlauf hatte sich nach der Entdeckung von großen Mengen Erdgasressourcen verschärft. Dem wirtschaftlich angeschlagenen Libanon wird Medienberichten zufolge die Erschließung des Offshore-Gasfeldes Kana ermöglicht. Das Gebiet rund um die Karisch-Gasplattform, nordöstlich der israelischen Hafenstadt Haifa, bleibt im israelischen Hoheitsgebiet.

Mehr Gas für Europa?

Das Abkommen werde Ländern auf der ganzen Welt saubere und erschwingliche Energie liefern, schrieb Israels Regierungschef Jair Lapid auf Twitter. Kürzlich kündigte er bereits an, Gasexporte nach Europa erhöhen zu wollen.

Auch der Libanon schöpft aus dem Abkommen Hoffnung. Das kleine Land am Mittelmeer leidet seit drei Jahren unter der schwersten Wirtschaftskrise seiner Geschichte und könnte einen Geldsegen gut gebrauchen. Die Förderung von Öl und Gas werde das Land aus dem „Abgrund“ ziehen, sagte Präsident Aoun.