Bericht: Weiterhin Probleme bei Teilmobilmachung

Bei der Teilmobilmachung im Angriffskrieg gegen die Ukraine kämpft das russische Militär nach Ansicht von Fachleuten weiterhin mit großen Problemen.

Das Verteidigungsministerium habe „keine angemessenen Bedingungen geschaffen, um den Einsatz eingezogener Männer an der Front einzugliedern und zu verfolgen“, schrieb die Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) mit Sitz in Washington gestern Abend (Ortszeit).

Chaos bei Einsatzorten

Russische Militärreporter berichteten laut ISW, dass die Behörden mobilisierte Soldaten an verschiedene Einheiten entsendeten, ohne deren Einsatzorte ordnungsgemäß zu dokumentieren. Daher hätten sich Familien bei der Militärführung beschwert.

Zudem würden Männer mit militärischer Erfahrung in Einheiten eingesetzt, die nicht ihren Fähigkeiten entsprächen. Nach Ansicht eines Reporters könnte das dazu führen, dass Mütter und Ehefrauen Menschenrechtsgruppen gründeten, die „Russland von innen heraus zerreißen werden“.

Zur Ausgleichung bedeutender Verluste hatte Präsident Wladimir Putin im September eine Teilmobilmachung von 300.000 Soldaten angekündigt. Hunderttausende Männer sind vor der Einberufung ins Ausland geflohen. Die eingezogenen Soldaten werden nach Berichten oft ohne Ausbildung und schlecht bewaffnet an die Front geschickt.

Selenskyj: Reservisten sind „Kanonenfutter“

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kritisierte das Vorgehen. Die russischen Generäle verheizten die mobilisierten Männer auf diese Weise als „Kanonenfutter“, sagte Selenskyj in seiner aktuellen Videoansprache. Dennoch machten sie die Aufgabe für die ukrainischen Verteidiger schwieriger.