Keine gemeinsame Ermittlergruppe zu „Nord Stream“-Explosionen

Schweden, Dänemark und Deutschland werden laut Medienberichten anders als geplant keine gemeinsame Ermittlungsgruppe zur Untersuchung der Lecks an den „Nord Stream“-Pipelines bilden.

Geheimhaltungsstufe zu hoch

Schweden habe die Einrichtung eines internationalen Untersuchungsteams abgelehnt, berichtete der deutsche „Spiegel“ heute. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen habe Schweden die Ablehnung damit begründet, dass die Geheimhaltungsstufe seiner Ermittlungsergebnisse zu hoch sei, um diese mit anderen Staaten zu teilen.

Laut ARD verabschiedete sich danach auch Dänemark aus der Gruppe. Nun ermittle jedes Land für sich. Wie der „Spiegel“ weiter berichtete, erhoffen sich die deutschen Stellen dennoch weiter eine Zusammenarbeit mit den schwedischen Behörden.

Lecks durch Explosionen

An den von Russland nach Deutschland führenden Pipelines „Nord Stream 1“ und „2“ waren Ende September vor der dänischen Insel Bornholm vier Lecks entdeckt worden. Einem offiziellen dänisch-schwedischen Bericht zufolge wurden die Lecks durch Explosionen mit enormer Sprengkraft verursacht.

Nach Angaben einer Sprecherin des deutschen Innenministeriums beendete die Bundespolizei inzwischen ihre Aufklärungsmission auf See. Die gesammelten Informationen würden nun in die durch den Generalbundesanwalt geführten Ermittlungen einfließen.

Enormes Leck

Der ARD zufolge gelang es, mit einer Unterwasserdrohne Fotos zu machen, die das Ausmaß der Zerstörung zeigen. Auf ihnen sei ein Leck von acht Meter Länge zu erkennen, das nur Folge einer Sprengstoffexplosion sein könne.

Der Generalbundesanwalt hatte am Montag mitgeteilt, er habe ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der vorsätzlichen Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion sowie der verfassungsfeindlichen Sabotage eingeleitet. Das Verfahren richtet sich gegen unbekannt.