Viele Tote bei Grubenunglück in Türkei

Bei einem Grubenunglück in der Türkei sind gestern mindestens 28 Menschen ums Leben gekommen. Viele weitere Menschen seien verletzt worden, nachdem die Kohlemine in der nordöstlichen Hafenstadt Amasra am Schwarzen Meer kurz vor Sonnenuntergang nach einer Explosion teilweise einstürzte, erklärte der türkische Innenminister Suleyman Soylu. Rettungskräfte versuchten, zu Dutzenden Kumpeln vorzudringen, die durch die Explosion eingeschlossen wurden.

Wie die örtliche Gouverneurin Nurtac Arslan mitteilte, waren fünf Menschen in 350 Meter Tiefe und 44 weitere an einer anderen Stelle in 300 Meter Tiefe gefangen. Die Gouverneurin sagte, 14 Arbeiter hätten es aus eigener Kraft aus der Mine geschafft. Mehr als 70 Rettungskräfte seien 250 Meter tief in die Grube vorgedrungen. Wegen der Dunkelheit gestaltete die Rettung sich jedoch kompliziert.

Als Unfall behandelt

Die türkische Minenarbeitergewerkschaft führte die Explosion auf eine Ansammlung von Methan zurück. Schätzungen der Gewerkschaft zufolge befanden sich zum Zeitpunkt der Explosion 110 Kumpel unter Tage. Die Katastrophenschutzbehörde teilte mit, die Explosion sei offenbar auf einen defekten Transformator zurückzuführen.

Fernsehbilder zeigten Hunderte Menschen, die sich nahe dem Grubeneingang versammelt hatten. Präsident Recep Tayyip Erdogan sandte seine Innen- und Energieminister an die Unglücksstelle. Die örtliche Staatsanwaltschaft erklärte, der Vorfall werde als Unfall behandelt, und leitete eine offizielle Untersuchung ein.