Großdemo gegen Teuerung und „Klimapassivität“ in Paris

Zehntausende Menschen haben heute in Paris gegen hohe Preise und „Klimapassivität“ demonstriert. Nach Angaben der Organisatoren gingen 140.000 Menschen in der französischen Hauptstadt auf die Straße. Linke Parteien, Organisationen und einige Gewerkschaften hatten zu der Protestaktion aufgerufen.

Demonstration in Paris
AP/Aurelien Morissard

Der ehemalige linkspopulistische Präsidentschaftskandidat Jean-Luc Melenchon marschierte – mit erhobener Faust – neben der designierten Nobelpreisträgerin Annie Ernaux.

Neben Ernaux hatten etwa 60 bekannte Kulturschaffende zu der Demonstration aufgerufen. Rund hundert Busse aus ganz Frankreich brachten Teilnehmer nach Paris. Die Demonstration sollte von der Place de la Nation zur Bastille führen. Die Polizei hatte mit etwa 30.000 Demonstrierenden gerechnet.

Streiks lösten Treibstoffmangel aus

In der vergangenen Woche hatte ein Streik an Raffinerien und Benzindepots Treibstoffmangel im Land ausgelöst. Trotz einer Teileinigung mit den Gewerkschaften setzten die Beschäftigten in den fünf Raffinerien von TotalEnergies in Frankreich ihren Streik fort. Für Dienstag haben bereits mehrere Gewerkschaften zum Streik aufgerufen, insbesondere bei der französischen Bahn und im Pariser Nahverkehr.

Nicht alle Gewerkschaften unterstützen die Demonstration der linken Parteien. CGT-Generalsekretär Philippe Martinez kritisierte eine „Parallelaktion“ zu den gewerkschaftlich organisierten Protesten. Er halte nichts von einer nationalen Demonstration in Paris, seine Gewerkschaft bevorzuge örtliche Proteste.

Die Demonstrierenden forderten unter anderem die Pension mit 60, eine Erhöhung der Gehälter, eine Preisbremse, die Besteuerung von Übergewinnen und mehr Gewicht für den Umweltschutz.