Tschechien will die Kontrollen an seiner Grenze zur Slowakei nicht so bald aufheben. Wie Innenminister Vit Rakusan heute im öffentlich-rechtlichen Sender CT sagte, werden die Kontrollen voraussichtlich über den 28. Oktober hinaus verlängert. Die Regierung in Prag werde über eine Verlängerung bis zum 28. November entscheiden, sagte der Minister. Selbst eine weitere Verlängerung könne er nicht ausschließen, doch wäre dann eine Zustimmung auf EU-Ebene erforderlich.
Die Kontrollen hätten gewisse Wirkung gezeigt, so Rakusan nach Angaben der Nachrichtenagentur CTK. Doch nur bei einem Wunder wäre es zu einem starken Rückgang der Migration gekommen, fügte er hinzu. Die Mitte-rechts-Regierung in Prag hatte die Grenzkontrollen Ende September eingeführt, um die illegale Migration aus dem Nachbarland einzudämmen. Zeitgleich begann auch Österreich mit Kontrollen an der slowakischen Grenze, um auf mögliche Ausweichrouten von Schleppern zu reagieren.
Die Grenze zu Deutschland will der tschechische Innenminister weiterhin nicht überwachen. Schließlich sei Tschechien hauptsächlich ein Transitland für Syrer auf dem Wege nach Westen. Die Migrationsroute verlaufe über Serbien und Ungarn, so Rakusan, der in diesem Zusammenhang eine Visapflicht für Serben als äußerstes Mittel ins Spiel brachte.