Türk neuer UNO-Hochkommissar für Menschenrechte

Der Österreicher Volker Türk tritt heute sein Amt als UNO-Hochkommissar für Menschenrechte in Genf an. Der 57-jährige Diplomat, der als enger Vertrauter von UNO-Generalsekretär Antonio Guterres gilt, tritt die Nachfolge der Chilenin Michelle Bachelet, die Ende August nach einer Amtszeit aus dem Amt schied, an. Der in Linz geborene Völkerrechtler hat einen schwierigen Job vor sich.

Der österreichische Jurist und Diplomat Volker Türk
APA/AFP/Munir Uz Zaman

Die größte Herausforderung für Türk wird darin bestehen, sich mit den Folgemaßnahmen zu einem heiklen Bericht über die chinesische Region Xinjiang auseinanderzusetzen, den seine Vorgängerin wenige Minuten vor Ende ihrer Amtszeit veröffentlicht hatte.

Zuvor hatte Bachelet über hohen Druck aus China und Dutzenden anderen Staaten berichtet, damit sie den Bericht über die willkürliche und diskriminierende Inhaftierung von Angehörigen der Uiguren und anderen Minderheiten in Xinjiang nicht veröffentlicht.

China weist die Vorwürfe scharf zurück und hat eine Debatte über den Bericht im UNO-Menschenrechtsrat bisher verhindert. Die Weiterverfolgung des Berichts obliegt nun Türk.

Der 57-Jährige, der mehr als zwei Jahrzehnte für das UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) tätig war, arbeitete zuletzt im Büro des UNO-Generalsekretärs als Untergeneralsekretär für Politik. Guterres hatte Türk Anfang September ernannt, anschließend wurde die Personalie von der UNO-Generalversammlung bestätigt.