Baerbock: EU-Sanktionen gegen iranische Religionspolizei

Die EU wird nach Angaben der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock Sanktionen gegen die iranische Religionspolizei verhängen. Ziel sei es, die Verantwortlichen für brutale Verbrechen an Frauen, Jugendlichen und Männern zur Verantwortung zu ziehen, sagte sie heute am Rande eines EU-Außenministertreffens in Luxemburg.

Der Iran wird seit gut einem Monat von heftigen Protesten erschüttert. Ausgelöst wurden sie durch den Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini. Die 22-Jährige war am 16. September in Teheran gestorben, nachdem sie drei Tage zuvor von der Religionspolizei wegen des Vorwurfs, ihr Kopftuch nicht den strengen Vorschriften entsprechend getragen zu haben, festgenommen worden war.

Schäden nach dem Brand im Ewin-Gefängnis in Teheran
APA/AFP/Mizan/Koosha Mahshid Falahi

Im für die Misshandlung von politischen Gefangenen berüchtigten Ewin-Gefängnis war es am Wochenende zu Zusammenstößen und einem Brand gekommen. Die Zahl der Todesopfer stieg offiziellen Angaben zufolge auf acht. Wie die iranische Justiz auf ihrer Website Misan Online mitteilte, starben vier weitere Häftlinge im Krankenhaus. Gestern hatte die iranische Justiz vier Tote und 61 Verletzte gemeldet, darunter vier Schwerverletzte.