Sozialwirtschaft-KV: Gewerkschaften fordern plus 15 Prozent

Bei den Kollektivvertragsverhandlungen für die 130.000 Beschäftigten des privaten Pflege-, Gesundheits- und Sozialbereichs fordern die Gewerkschaften GPA und vida von den Arbeitgeberinnen und -gebern eine Gehaltserhöhung von plus 15 Prozent mit einem Mindestbetrag von 350 Euro. Das gaben die beiden Gewerkschaften gestern Abend nach Ende der dritten Verhandlungsrunde in einer Aussendung bekannt. Die Runde sei nach zwölf Stunden ergebnislos unterbrochen worden, es folgen Betriebsversammlungen.

Die Forderungen sind damit bei weitem höher als bei Handel und Metallern, wo die Gewerkschaftsforderungen bei 10,0 bzw. 10,6 Prozent liegen. Die Arbeitgeber der Sozialwirtschaft Österreich hatten nach Gewerkschaftsangaben 7,5 Prozent, mindestens 150 Euro, geboten und damit ihr Angebot erhöht. Zuletzt war noch ein Arbeitgeberangebot von plus 7,18 Prozent im Raum gestanden.

„Eindeutig zu niedrig“

„Die Kolleginnen und Kollegen im Gesundheits- und Sozialbereich sind seit drei Jahren im Krisendauereinsatz. Sie brauchen eine Abgeltung deutlich über der Teuerung, damit sie sich ihr Leben weiter finanzieren können“, erklärte Eva Scherz, Chefverhandlerin der Gewerkschaft GPA, in einer Aussendung.

Roman Gutsch, der für die Gewerkschaft vida verhandelt, meinte: „Mit der Forderung nach mindestens 350 Euro berücksichtigen wir geringe Einkommen besonders. Sie sind durch die Inflation besonders betroffen.“ Die Arbeitgeber hätten genau die Inflationsrate geboten, für die Gewerkschafter „eindeutig zu niedrig“.