WWF: Heimische Banken haben Nachholbedarf im Klimaschutz

Die größten österreichischen Banken haben im Natur- und Klimaschutz Aufholbedarf, geht aus der neuen WWF-Bankenstudie hervor. Demnach hat keine einzige der 14 analysierten Universalbanken bisher eine umfangreiche Strategie für das Erreichen der Pariser Klimaziele im Kerngeschäft – das ergab die Erhebung der Umweltschutzorganisation WWF und des Beratungsunternehmens PwC.

Noch schlechter ist laut WWF das Zeugnis für die fehlenden Naturschutzstrategien – hier stuft der WWF gleich zehn Institute als absolute Nachzügler im Ranking ein. Banken würden noch immer sehr viele Projekte finanzieren, die das Erreichen der Klima- und Umweltziele sabotieren, kritisiert WWF-Geschäftsführerin Andrea Johanides.

Für ihre Studie haben der WWF und PwC die Schlüsselfelder Unternehmensführung, Sparen und Anlagen sowie Kredite und Finanzierungen bewertet – basierend auf Fragebögen, Interviews und eigenen Recherchen. „Die Klima- und Biodiversitätskrise verändert das Geschäft der Banken massiv. Die damit verbundenen Änderungen im Kerngeschäft sind zwar bei den meisten Banken bekannt, aber noch nicht flächendeckend umgesetzt“, sagt Roland Schöbel, Partner bei PwC Österreich.

Allen Banken fehlt Strategie zur Dekarbonisierung

Keine der 14 untersuchten Banken kann eine umfassende Strategie zur Dekarbonisierung des Kerngeschäfts vorlegen. Konkrete Ziele gibt es meist nur für die eigene Betriebsökologie. Diese sei jedoch bei Banken im Vergleich zum Finanzieren und Investieren viel weniger relevant.

Im Bereich Biodiversität bleiben die ersten drei Rankingkategorien leer. Nur vier der 14 erfassten Banken beschäftigen sich damit – wenn auch sehr oberflächlich – in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie, geht aus der Studie hervor. Keine einzige Bank hat eine Biodiversitätsstrategie für ihr Kerngeschäft.

UniCredit Bank Austria bei Klimaschutz „Vorreiter“

An der Studie haben 13 Banken teilgenommen, lediglich die Raiffeisen Bank International konnte nur anhand öffentlicher Informationen bewertet werden. Beim Klimaschutz findet sich die UniCredit Bank Austria als „Vorreiter“ in der zweitbesten Kategorie. Knapp dahinter liegen die Sparkasse Oberösterreich, die Erste Group und die Steiermärkische Sparkasse, gefolgt von der Oberbank.

Die Kategorie „Nachzügler“ bleibt heuer unbesetzt. Denn keine größere Bank kann es sich mehr leisten, das Thema Klimaschutz komplett zu ignorieren. In puncto Biodiversität schneidet die Sparkasse Oberösterreich am besten ab. Erste Group, Steiermärkische Sparkasse, UniCredit Bank Austria und RLB Steiermark belegen die folgenden Plätze.