Schulbau soll energieeffizienter und nachhaltiger werden

Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) und Bildungsministerium wollen – auch wegen der Teuerung – das Energiesparpotenzial bei Schulen besser ausschöpfen. ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek beauftragte die BIG mit einer Prüfung, wie der Bau von AHS und BMHS noch energieeffizienter und nachhaltiger gestaltet werden kann, die entsprechenden Richtlinien sollen überarbeitet werden. Bereits beschlossen ist ein Programm für mehr Photovoltaikanlagen auf Bundesschulen.

Das Ministerium habe mit der BIG ein mittel- und langfristiges Paket ausgearbeitet, so Polaschek laut Unterlagen bei einer Pressekonferenz. „Wir setzen dabei unter anderem einen Schwerpunkt auf den Ausbau der Photovoltaik, nachhaltige Energiesysteme und die Optimierung von energietechnischen Anlagen.“

Pilotprojekt an Wiener Schule

Ein Pilotprojekt ist etwa die Höhere Bundeslehranstalt für wirtschaftliche Berufe (HLW 19) in der Wiener Straßergasse, die Ende November fertiggestellt wird. Dort werden Wärmepumpen, Pelletskessel, Photovoltaikanlagen und Wärmespeicher kombiniert, die Wärmeerzeugungsanlagen werden zum Teil durch Lokalstrom aus PV-Anlagen betrieben. Künftig sollen diese Technologien bei allen geeigneten Neubau- und Sanierungsmaßnahmen in ähnlicher Form umgesetzt werden.

Aktuell befinden sich 114 Photovoltaikanlagen auf den Dächern von BIG-Schulen, also AHS und BMHS. Für Bau und Erhalt von Pflichtschulen sind Gemeinden und Länder zuständig. Bei 90 weiteren Bundesschulen wird derzeit geprüft, ob sie für PV-Anlagen geeignet wären. Insgesamt gibt es rund 1.500 Bundesschulen.

Bei 165 bestehenden BIG-Liegenschaften wurden außerdem bereits die energietechnischen Anlagen und der Betrieb optimiert. Weitere Schulen sollen folgen. Weitere 15 Prozent Einsparungspotenzial gibt es laut Aussendung durch Sensibilisierung der Nutzer für das Thema. Mit der „energie:bewusst-Kampagne“ soll außerdem bei Schülerinnen und Schülern das Bewusstsein gestärkt werden.

Privatschulen appellieren an Regierung

Angesichts der steigenden Energiepreise haben sich unterdessen die Privatschulen in freier Trägerschaft mit einem Hilferuf an die Regierung gewandt. Die extrem gestiegenen Kosten würden für viele der rund 120 Schulen trotz aller möglichen Energiesparmaßnahmen zu einem „nahezu unüberwindlichen Problem“, so das Europäische Forum für Freiheit im Bildungswesen (EFFE) in einem offenen Brief.