Außenministerinnen zu Iran: „Haben moralische Verpflichtung“

Unter dem Vorsitz von Kanada haben die Außenministerinnen mehrerer Staaten gestern ein virtuelles Treffen zur Unterstützung der Frauen im Iran abgehalten. Diese würden „nicht länger die Vorstellungen des Regimes über die Rolle der Frau in der Gesellschaft oder darüber, wie sich Frauen zu kleiden und zu verhalten haben, tolerieren“, erklärte Gastgeberin Melanie Joly zum Auftakt. „Wir haben die moralische Verpflichtung, sie zu unterstützen.“

An dem Treffen sollten unter anderem die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock sowie Kolleginnen aus Norwegen, Neuseeland, Island, Libyen und der Mongolei teilnehmen.

Die landesweite Protestwelle im Iran wurde durch den Tod der 22-jährigen Kurdin Mahsa Amini ausgelöst. Sie war am 13. September in Teheran von der Religionspolizei festgenommen worden, weil sie gegen die Regeln zum Tragen eines Kopftuchs verstoßen haben soll. Drei Tage später starb sie. Bei den Demonstrationen sollen mehr als 200 Menschen ums Leben gekommen sein.

Auch in Österreich Solidarität gefordert

Auch der Außenpolitische Ausschuss des Nationalrats hat gestern Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) und die Bundesregierung aufgefordert, ein klares Zeichen der Solidarität mit den Frauen im Iran zu setzen und die Niederschlagung der Proteste aufs Schärfste zu verurteilen. Dass der von der SPÖ initiierte Beschluss fraktionsübergreifend zustande gekommen sei, sei ein klares Zeichen für Solidarität, betonte SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner laut einer Aussendung.