Italien: Beratungen zur Regierungsbildung dauern an

Am zweiten Tag der formellen Beratungen zur Regierungsbildung in Italien hat Staatschef Sergio Mattarella die Chefs der Rechtsparteien in seinem Amtssitz empfangen. Heute kam die Anwärterin auf den Regierungsvorsitz, Giorgia Meloni, samt Vertretern und Vertreterinnen ihrer postfaschistischen Partei Fratelli d’Italia in den Quirinalspalast, wie auf Livebildern zu sehen war. Auch Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi mit Mitgliedern seiner Forza Italia und Matteo Salvini mit Politikern seiner rechtspopulistischen Lega waren dabei.

Mattarella führte bereits am Vortag mit der linkspopulistischen Fünf-Sterne-Bewegung, den Sozialdemokraten und weiteren kleineren Fraktionen Gespräche. Einige Parteivertreter sagten danach vor der Presse, dass sie dem 81-Jährigen ihre Sorge über eine kommende rechte Regierung zum Ausdruck brachten. Der Staatschef erfährt durch die Treffen, wo die Parteien stehen. Am Ende beauftragt er jemanden mit der Regierungsbildung und vereidigt diese Person samt Kabinett.

Nach der Wahl Ende September haben die Rechtsparteien mit Wahlsiegerin Meloni eine absolute Mehrheit in beiden Parlamentskammern. Beobachter rechnen damit, dass Meloni den Auftrag zur Regierungsbildung erhält und noch am Wochenende mit ihrem Kabinett vereidigt wird. Einen offiziellen Fahrplan dafür gab es heute jedoch noch nicht.