Ex-Grüner Palmer bleibt Bürgermeister in Tübingen

Deutschlands wohl umtriebigster Oberbürgermeister hat alles auf eine Karte gesetzt – und gewonnen. Gegen den Widerstand der eigenen Partei hat Boris Palmer die Wahl zum Oberbürgermeister von Tübingen mit absoluter Mehrheit gewonnen. Er setzte sich gestern mit 52,4 Prozent der Stimmen gegen seine Konkurrenten durch, wie die Stadt am Abend nach Auszählung aller Wahllokale mitteilte.

Palmer war wegen Ärgers mit seiner Partei nicht für die Grünen, sondern als unabhängiger Kandidat angetreten. Seine Konkurrentin Ulrike Baumgärtner (Grüne) kam auf 22 Prozent der Stimmen, Sofie Geisel (SPD, von der FDP unterstützt) auf 21,4 Prozent der Stimmen. Rund 69.000 Tübingerinnen und Tübinger waren wahlberechtigt. Sechs Kandidaten waren zugelassen.

Palmer ist bereits seit 16 Jahren Stadtoberhaupt. Er hatte im Vorfeld erklärt, nicht mehr beim zweiten Wahlgang antreten zu wollen, sollte er in der ersten Runde nicht vorne liegen. „Wenn ich diese Wahl nicht für mich entscheiden kann, ist die politische Figur Boris Palmer am Ende“, hatte ihn die „Pforzheimer Zeitung“ zitiert. Die Mitgliedschaft des 50-Jährigen bei den Grünen ruht bis Ende 2023 wegen Streitereien um Tabubrüche und Rassismusvorwürfe.