Radioaktive Bombe: IAEA will zwei Anlagen inspizieren

Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEA) bereitet sich darauf vor, in den kommenden Tagen Inspektoren zu zwei ukrainischen Standorten zu entsenden. Das teilte die IAEA in Wien gestern auf Anfrage Kiews mit.

„Die Internationale Atomenergie-Organisation ist sich der Erklärungen bewusst, die die Russische Föderation am Sonntag über angebliche Aktivitäten an zwei Nuklearstandorten in der Ukraine abgegeben hat“, erklärte die IAEA in einer Erklärung.

Die Organisation fügte hinzu, dass beide Standorte bereits Gegenstand von Inspektionen der IAEA waren und einer vor einem Monat inspiziert wurde. „Die IAEA bereitet sich darauf vor, die Standorte in den kommenden Tagen zu besuchen“, hieß es weiter.

Russland bringt Vorwürfe vor UNO-Sicherheitsrat

Russland wiederum wird seine Vorwürfe, die ukrainische Regierung wolle eine atomar verseuchte Bombe zünden, vor den UNO-Sicherheitsrat bringen. Eine entsprechende Aussprache des UNO-Gremiums hinter verschlossenen Türen soll heute nach einem Treffen zum Konflikt in Syrien stattfinden. Das verlautete aus Diplomatenkreisen in New York.

Trotz westlicher Zurückweisungen hält Russland an der Behauptung fest, Kiew wolle Moskau mit einer „schmutzigen“ – also atomar verseuchten – Bombe diskreditieren. Russland hatte die Vorwürfe heute publik gemacht, die Ukraine sowie die USA, Frankreich und Großbritannien wiesen diese zurück.

Außenminister Sergej Lawrow hatte erklärt, es gebe „konkrete Informationen zu den Instituten in der Ukraine, die über entsprechende Technologien verfügen, solch eine ‚schmutzige Bombe‘ zu bauen“.

USA: Keine Hinweise auf russischen Einsatz radioaktiver Bombe

Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, sagte unterdessen, dass an der russischen Behauptung absolut nichts dran sei. „Es ist einfach nicht wahr. Wir wissen, dass es nicht wahr ist“, sagte Kirby.

Zugleich sehe die US-Regierung bisher aber auch keine Hinweise auf einen möglichen russischen Einsatz einer nuklear verseuchten Bombe. „Wir haben in der Vergangenheit gesehen, dass die Russen gelegentlich andere für Dinge verantwortlich gemacht haben, die sie vorhatten zu tun.“ Es gebe derzeit aber keine Hinweise, dass das hier der Fall sei.