Friedensgespräche zu Tigray-Konflikt in Südafrika gestartet

In dem seit zwei Jahren andauernden Konflikt um die äthiopische Region Tigray haben heute in Südafrika Friedensgespräche begonnen. Die Gespräche in Pretoria sollten eine „nachhaltige Lösung des verheerenden Konflikts“ ermöglichen, sagte der südafrikanische Präsidentensprecher Vincent Magwenya.

Ziel sei ein „sicherer und konfliktfreier Kontinent“. Als Schlussdatum sei der 30. Oktober vorgesehen.

Die Gespräche stehen unter der Leitung der Afrikanischen Union (AU). Dem Vermittlungsteam gehören unter anderen der frühere nigerianische Präsident Olusegun Obasanjo, der kenianische Ex-Präsident Uhuru Kenyatta und die ehemalige südafrikanische Vizepräsidentin Phumzile Mlambo-Ngcuka an.

Diplomatischer Druck verstärkt

In den vergangenen Wochen hatte sich der diplomatische Druck verstärkt, eine Verhandlungslösung für den bewaffneten Konflikt zu finden. Er hatte im November 2020 mit einer Offensive der äthiopischen Streitkräfte begonnen, nachdem die in Tigray regierende TPLF die Autorität der Zentralregierung immer wieder infrage gestellt hatte.

Die Kämpfe lösten eine humanitäre Krise aus. Mindestens zwei Millionen Menschen wurden vertrieben. Laut einer US-Schätzung starben rund eine halbe Million Menschen in dem Konflikt. Eine fünfmonatige Waffenruhe hatte Hoffnungen auf eine Verhandlungslösung genährt, Ende August entflammten die Kämpfe aber erneut.