Meloni dankt Nehammer für Glückwünsche

Die neue italienische Premierministerin Giorgia Meloni hat Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) für die Glückwünsche zu ihrem Regierungsamt gedankt. „Danke Karl Nehammer. Wir sind bereit, in strategischen Fragen zusammenzuarbeiten, um unsere nachbarschaftlichen Beziehungen und unsere gemeinsame Arbeit auf EU-Ebene zu stärken“, twitterte Meloni.

Nehammer hatte Meloni am Sonntag zur Vereidigung gratuliert. „Als Nachbarn sind Österreich und Italien in vielen Bereichen eng miteinander verbunden. Ich freue mich auf die gemeinsame Arbeit“, twitterte Nehammer. Meloni ist die erste Premierministerin in der italienischen Geschichte.

Meloni duzte afrikanischen Parlamentarier

Meloni hatte unterdessen Aufsehen in der Abgeordnetenkammer in Rom erregt, weil sie den Namen eines Parlamentariers afrikanischer Herkunft falsch ausgesprochen und ihn danach geduzt hatte. Der aus Cote d’Ivoire stammende Gewerkschaftsaktivist Aboubakar Soumahoro ist als einziger dunkelhäutiger Abgeordneter in das neue italienische Parlament eingezogen.

Bei der Debatte über Melonis Regierungserklärung hatte der 42-jährige Soumahoro betont, Italien brauche Patriotismus, „der nicht egoistisch, sondern solidarisch“ sei. „Patriotismus kann nur mit Solidarität verbunden sein“, sagte die Regierungschefin an Soumahoro zugewandt. Dabei sprach sie seinen Namen falsch aus und duzte ihn. Als sie den Fehler merkte, bat die Premierministerin um Entschuldigung. „Fehler können passieren, wichtig ist, dass man sich entschuldigt“, sagte sie.

Die 45-jährige Römerin, die eine Mitte-rechts-Koalition führt, hatte am Sonntag formell die Regierungsgeschäfte von ihrem Vorgänger Mario Draghi übernommen. Am Samstag hatte sie ihren Amtseid als Ministerpräsidentin abgelegt. Sie führt die am weitesten rechts stehende Regierung Italiens seit 1946 an. Stellvertretende Regierungschefs sind Matteo Salvini und Antonio Tajani von Melonis Koalitionspartnern Lega und Forza Italia.