Proteste gegen Neuauszählung der Präsidentenwahl in Bosnien

Der bosnische Serbenführer Milorad Dodik hat gestern mit Zehntausenden Anhängern in der Stadt Banja Luka gegen eine Neuauszählung der Stimmen zur Präsidentschaftswahl in der serbischen Teilrepublik in Bosnien-Herzegowina demonstriert.

„Ich bin heute Abend hier, um ihnen zu sagen, dass Milorad Dodik nirgendwo hingeht. Milorad Dodik wird sehr bald im Präsidentenpalast sein“, sagte er im Zentrum der De-facto-Hauptstadt der Republika Srpska.

Demonstration in Banja Luka
APA/AFP/Elvis Barukcic

Die Opposition wirft dem serbisch-nationalistischen Hardliner Wahlbetrug vor. Bosniens zentrale Wahlkommission (CIK) hat eine Neuauszählung der Präsidentschaftswahl vom 2. Oktober angeordnet. Dem vorläufigen Ergebnis zufolge gewann Dodik die Wahl mit 48 Prozent der Stimmen. Oppositionskandidatin Jelena Trivic kam auf 43 Prozent.

Die Ergebnisse der Neuauszählung werden für Ende der Woche erwartet. CIK-Chef Suad Arnautovic warnte, es habe „eine gewaltige Anzahl von Verstößen gegen das Wahlgesetz“ gegeben sowie „nie da gewesenen Druck auf die Wahlkommission“. Der 63-jährige Dodik strebt seine dritte Amtszeit als Präsident der serbischen Teilrepublik an.