Putin bei Training der strategischen Abschreckungskräfte

Der russische Staatschef Wladimir Putin hat heute einer Übung der „strategischen Abschreckungskräfte“ seines Landes beigewohnt, deren Aufgabe es ist, auf eine Bedrohung durch einen atomaren Angriff zu reagieren.

„Unter der Führung des Oberbefehlshabers der Streitkräfte, Wladimir Putin, haben die strategischen Abschreckungskräfte am Boden, zu Wasser und in der Luft ein Training abgehalten“, teilte der Kreml mit. Die Übung habe den Abschuss von ballistischen Raketen und von Marschflugkörpern umfasst.

Behauptungen zu „schmutziger Bombe“ wiederholt

Auch Putin behauptet inzwischen, Russland seien ukrainische Pläne bekannt, eine „schmutzige Bombe“ mit radioaktivem Material einzusetzen. Er wiederholt damit Aussagen, die in den vergangenen Tagen von Vertretern Russlands gemacht wurden. Belege dafür wurden nicht vorgelegt. Bei einem Treffen mit Staatschefs ehemaliger Sowjetrepubliken erklärte Putin, das Risiko eines weltweiten Konflikts sei hoch. Die Sicherheitsvorkehrungen von Infrastruktureinrichtungen sollten erhöht werden.

Die Ukraine weist diese Anschuldigungen als „Unsinn“ und Desinformationskampagne Putins zurück. Auch der Westen sieht keine Hinweise darauf. Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu telefonierte ungeachtet dessen weiter mit seinen Kollegen etwa in China und Indien, um auf eine solche Gefahr hinzuweisen.

Indien ermahnt Russland

Indiens Verteidigungsminister Rajnath Singh wiederum ermahnte Schoigu bei dem Telefonat, dass keine Seite im Konflikt in der Ukraine eine Atombombe einsetzen dürfe. Singh betonte, das würde gegen den Grundsatz der Menschlichkeit verstoßen, wie das Verteidigungsministerium in Neu-Delhi mitteilte.

Indien positioniert sich beim russischen Angriffskrieg neutral, weil es enge Beziehungen zum Westen und zu Russland hat. Es trägt auch westliche Sanktionen nicht mit und wirbt für eine Konfliktlösung durch Dialog. Zuletzt kaufte Indien mehr verhältnismäßig günstiges Öl aus Russland. Auch bei seiner militärischen Ausrüstung und bei Ersatzteilen ist Neu-Delhi stark auf Moskau angewiesen.