ABBAG sucht neue Geschäftsführung: Perner geht in Privatwirtschaft

Das Finanzministerium sucht einen neuen Geschäftsführer oder eine Geschäftsführerin für die staatliche Abbaumanagementgesellschaft (ABBAG). Die entsprechende Ausschreibung erfolgte heute im Amtsblatt der „Wiener Zeitung“. Die ABBAG war 2014 nach der Finanzkrise für die staatlichen Bankenunterstützungen gegründet worden. Zuletzt geriet das Unternehmen aber insbesondere durch dessen jetzigen Chef in die Schlagzeilen.

Seit 2016 ist Bernhard Perner Geschäftsführer der ABBAG, nach Beginn der Coronavirus-Pandemie wurde er zum Kogeschäftsführer der Covid-19-Finanzierungsagentur (COFAG). Über die COFAG, die sich ebenfalls unter dem Dach des Finanzministeriums befindet und eine Tochtergesellschaft der ABBAG ist, wurden Milliarden Euro an Covid-Hilfen ausgeschüttet.

Doppelte Bezüge in Kritik

Der Rechnungshof kritisierte die Doppelbezüge von Perner und empfahl eine Rückzahlung von 80.000 Euro. Der frühere Kabinettsmitarbeiter von mehreren Finanzministern ging bis zuletzt davon aus, dass eine Rückzahlung nicht nötig sei. Doch Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) hielt in einer aktuellen Anfragebeantwortung fest, dass die Rückzahlung bereits erfolgt sei.

Kenntnis der österreichischen Finanzwirtschaft

Perner schied Mitte 2022 bei der COFAG aus und soll nun auch seinen Posten bei der ABBAG aufgeben, auch wenn sein Vertrag kürzlich verlängert wurde. Laut einem „Presse“-Artikel von Anfang Oktober soll der frühere Kollege von Ex-ÖBAG-Chef Thomas Schmid – sie waren gemeinsam im Finanzministerium und in der ÖBAG tätig – in die Privatwirtschaft wechseln.

Für den ABBAG-Posten ist unter anderem ein einschlägiges Hochschulstudium und eine mehrjährige Führungserfahrung nötig. Man sollte auch die österreichische Finanzwirtschaft kennen und Expertise im Bereich Risikomanagement vorweisen können.

Die Bewerbungsfrist läuft bis 27. November. Der Posten ist für den „ehestmöglichen Tätigkeitsbeginn“ ausgeschrieben.