Erdgaskrise könnte Energiewende beschleunigen

Die durch den russischen Angriff auf die Ukraine ausgelöste weltweite Krise kann nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) die Energiewende beschleunigen.

Sie führe neben kurzfristigen Schutzmaßnahmen der Verbraucher vor steigenden Preisen dazu, dass viele Staaten nun versuchten, den Strukturwandel zu beschleunigen, wie die IEA in ihrem heute in Paris vorgelegten Jahresbericht schreibt.

Veränderungen nicht nur kurzfristig

Die Energiemärkte und die Energiepolitik veränderten sich nicht nur kurzfristig, sondern für die kommenden Jahrzehnte, erklärte IEA-Direktor Fatih Birol. „Die Reaktionen der Regierungen auf der ganzen Welt versprechen, dass es zu einem historischen und endgültigen Wendepunkt hin zu einem saubereren, erschwinglicheren und sichereren Energiesystem kommt.“

Trotzdem weit weg von Klimazielen

Nach der IEA-Analyse kommt für die weltweite Nachfrage nach fossilen Brennstoffen erstmals ein Höhepunkt oder ein Plateau in Sichtweite. Im globalen Energiemix sinkt der Anteil fossiler Brennstoffe nach der Analyse von 80 auf 60 Prozent bis zum Jahr 2050. Auch der weltweite CO2-Ausstoß soll zurückgehen – nach einem Anstieg bis 2025. Trotz alledem geht die IEA allerdings von einer globalen Erderwärmung um 2,5 Grad bis zum Jahr 2100 aus – weit entfernt vom 1,5-Grad-Ziel, das gravierende Auswirkungen des Klimawandels verhindern helfen soll.