Spanien: Haftstrafe wegen Aufrufs zu Mord an Sanchez

Ein Mann, der in Spanien auf WhatsApp die Ermordung von Ministerpräsident Pedro Sanchez vorgeschlagen hatte, ist deshalb zu einer Haftstrafe von acht Jahren und neun Monaten verurteilt worden. Im Berufungsverfahren erhöhte der Nationale Gerichtshof in Madrid die Länge des Freiheitsentzuges um 15 Monate, wie die spanische Justiz heute mitteilte.

In einem ersten Verfahren war der 67-Jährige von einer Vorinstanz wegen des Vorschlags zum Mord und des illegalen Besitzes von Kriegswaffen zu sieben Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden.

„Anschlag auf Sanchez vereitelt“

Bei der Festnahme des erfahrenen Schützen und Mitarbeiters eines Sicherheitsdienstes hatte die Polizei 2018 mitgeteilt, man habe einen Anschlag auf Sanchez vereitelt. Die Justiz bekräftigte nun diese Aussage.

Der Beschuldigte habe auf WhatsApp nicht nur Dampf abgelassen und „Fantasien geteilt“. Er weise „die Einstellung eines Mörders“ auf. Der Mann aus dem katalanischen Terrassa habe wegen seines „ideologischen Radikalismus“ und des „Waffenarsenals“ in seinem Haus eine große Gefahr dargestellt.

Der Katalane hatte sich für die Pläne der linken Regierung rächen wollen, die damals in einem riesigen Mausoleum nordwestlich von Madrid liegende Leiche von Diktator Francisco Franco (1892–1975) umzubetten. Der Ort war zur Pilgerstätte von Rechtsextremen geworden.