Festnahmen nach schwerem Grubenunglück in Türkei

Nach dem schweren Grubenunglück in der Türkei mit 41 Toten haben die Behörden gestern 25 Verdächtige festgenommen. Unter den Festgenommenen war laut der Nachrichtenagentur Anadolu auch der Direktor der staatlichen Kohlegrube. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sicherte eine vollständige Untersuchung des Unglücks zu. Niemand werde „verschont“, wenn feststehe, wer für den Vorfall verantwortlich sei.

Das Unglück hatte sich Mitte Oktober nahe der Stadt Amasra an der türkischen Schwarzmeer-Küste ereignet. Durch eine Explosion in der Grube waren rund hundert Bergleute in zwei Stollen in 300 Meter und 350 Meter Tiefe eingeschlossen. 58 Bergleute konnten gerettet werden, 41 weitere starben. Deren Angehörige sagten der Nachrichtenagentur AFP und türkischen Medien, einige Bergleute hätten sich etwa zehn Tage vor der Explosion über Gasgeruch in der Mine beschwert.

Die türkische Bergarbeitergewerkschaft führte die Explosion auf eine Ansammlung von Methangas zurück. Die Opposition wirft der Regierung vor, nicht die notwendigen Maßnahmen ergriffen zu haben, um das Unglück zu verhindern.