Pflegevertreter fordern mehr Geld für 24-Stunden-Betreuung

Die Bundesinteressengemeinschaft für Agenturen der Personenbetreuung fordert eine deutliche Erhöhung der Förderung für Menschen, die auf eine 24-Stunden-Betreuung angewiesen sind. Seit der Legalisierung der 24-Stunden-Betreuung 2007 bekommt man 550 Euro im Monat. Mit Jänner 2023 sei eine Erhöhung um 90 Euro geplant. „Eine Verhöhnung“ nannte Sachverständiger Mario Tasotti das heute bei einer Pressekonferenz.

Tasotti sowie Personen, die selbst auf eine 24-Stunden-Betreuung angewiesen sind, kritisierten, dass die Förderung seit ihrer Einführung nie valorisiert wurde. Konkret fordern sie neben einer Inflationsanpassung einen Qualitätsbonus für die Finanzierung qualitätssichernder Maßnahmen sowie einen Fairnessbonus, damit Betreuerinnen und Betreuern höhere Honorare gezahlt werden können. Insgesamt spreche man hier von 800 bis 900 Euro zusätzlich im Monat.

„Die aktuellen Teuerungen führen dazu, dass diese Familien finanziell ans Limit kommen. Die Wurzel ist aber, dass die 24-Stunden-Betreuung seit jeher benachteiligt wird“, so Tasotti. Eine 24-Stunden-Betreuung koste im Monat durchschnittlich 3.240 Euro, rund 2.700 Euro davon haben die Familien selbst zu stemmen, zusätzliche Mietkosten und Verköstigung nicht miteinberechnet. Im Pflegeheim würden hingegen 60 Prozent der Kosten beigesteuert werden. „Eine eklatante Ungerechtigkeit“, so Tasotti.