Kritik an EU-Aus für Verbrenner

Dass sich die EU-Staaten und das Europaparlament darauf geeinigt haben, ab 2035 nur mehr emissionsfreie Neuwagen zuzulassen, stößt in Österreich auf Kritik: „Aus unserer Sicht ist diese Entscheidung nicht zu Ende gedacht“, so Bernhard Wiesinger, Leiter der ÖAMTC-Interessenvertretung. „Daher gehen wir davon aus, dass sie 2026 nach einer neuerlichen Überprüfung revidiert werden muss.“

Bis dahin würde man erkennen, dass die E-Mobilität alleine nicht ausreichen werde, um die Klimaziele 2030 zu erreichen. Bis dahin müssten alleine in Österreich an die 2,5 Mio. Elektroautos zugelassen sein, merkte der ÖAMTC an. Die Politik müsste zudem Autos mit Verbrennungsmotoren so weit verteuern, dass bis zu einem Drittel der Pkws in Österreich stehen bleiben müsste. Ein Verbot der Verbrennungsmotoren ab 2035 würde für viele Menschen die Mobilität wesentlich einschränken, argumentierte Wiesinger.

Die eFuel Alliance, die für den Einsatz von umweltfreundlich erzeugten, synthetischen Kraftstoffen eintritt, sieht hier ebenfalls eine Fehleinschätzung: „Dies zeigt, dass der gestrige Beschluss zwar ein langwieriges umstrittenes Rechtssetzungsverfahren abschließt, inhaltlich aber auf tönernen Füßen steht“, so Stephan Schwarzer, Geschäftsführer der eFuel Alliance Österreich. Auch seitens der FPÖ wird Kritik laut: „Das geplante Verbot des Verbrennungsmotors ab 2035 ist ein schwerer Fehler“, so der freiheitliche Europaparlamentarier Roman Haider. Gerade angesichts der Energiekrise müsse sich Europa im Sinne der Technologieneutralität alle Optionen offenhalten.