Pelosis Ehemann erlitt bei Angriff mit Hammer Schädelbruch

Der Ehemann der demokratischen US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi ist bei einem nächtlichen Einbruch mit einem Hammer angegriffen worden und hat einen Schädelbruch erlitten. Paul Pelosi sei zu Hause gewaltsam von einem Angreifer überfallen worden, der ihn „mit dem Tod bedrohte, während er verlangte, die Vorsitzende des Repräsentantenhauses zu sehen“, erklärte Nancy Pelosis Sprecher Drew Hammill gestern.

Paul Pelosi wurde demnach nach dem Angriff in ein Krankenhaus gebracht. Dort sei er wegen eines Schädelbruchs und schwerer Verletzungen an seinem rechten Arm und seinen Händen erfolgreich operiert worden, fügte Hammill hinzu. „Seine Ärzte erwarten eine vollständige Genesung.“ Nancy Pelosi hielt sich zum Zeitpunkt des Einbruchs nicht in San Francisco auf.

Die Polizisten konnten den Angreifer überwältigen und festnehmen. Dem 42-Jährigen werden unter anderem versuchter Mord, Angriff mit einer tödlichen Waffe und Einbruch zur Last gelegt, wie Polizeichef Bill Scott sagte. Das Motiv des Mannes ist noch unklar.

Die US-Politikerin Nancy Pelosi und ihr Mann Paul Pelosi
IMAGO/ZUMA Press/Fabio Frustaci

Rechtsextremer Hintergrund?

Medienberichte hatten schon bald nach Bekanntwerden des Angriffs nahegelegt, dass es der Angreifer eineinhalb Wochen vor den Zwischenwahlen auf Nancy Pelosi, die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses und damit eine der mächtigsten Politikerinnen des Landes, abgesehen haben könnte. Laut dem „Wall Street Journal“ hatte der Festgenommene in der Vergangenheit auf Onlineplattformen rechtsextreme Ansichten und Verschwörungstheorien unter anderem zur Pandemie verbreitet.

Der Verdächtige befinde sich noch im Krankenhaus, sagte Scott auf einer Pressekonferenz. Er könne das mutmaßliche Motiv für die Tat noch nicht öffentlich bekanntgeben, erklärte Scott. „Das war keine zufällige Tat“, sagte er. „Das war Absicht, und das ist falsch.“

Sorge vor Gewalt vor Midterms

Der Angriff vor den als Midterms bekannten Kongresszwischenwahlen am 8. November sorgte für schockierte Reaktionen. Präsident Joe Biden nannte die Tat bei einem Wahlkampfauftritt in Philadelphia „verabscheuungswürdig“. Politische Gewalt habe „keinen Platz“ in den USA, erklärte er weiter. „Genug ist genug ist genug.“ Zuvor hatte er mit Nancy Pelosi telefoniert und auch erklärt, für Paul Pelosi und die Familie zu beten.

Der ranghohe republikanische Abgeordnete Steve Scalise äußerte sich „angewidert“ über den Angriff. „Gewalt hat keinen Platz in diesem Land. Ich bete für eine vollständige Genesung von Paul Pelosi.“

Politiker beider großer US-Parteien haben vor den Wahlen vor politischer Gewalt gewarnt. Nach Angaben der Kapitol-Polizei hat sich die Zahl von Drohungen gegen Parlamentarier seit 2017 mehr als verdoppelt.