Kreml-Vorwurf: USA senken Schwelle für Atomwaffeneinsatz

Russland wirft den USA vor, die Schwelle für den Einsatz von Atomwaffen zu senken. Russland könne die Pläne zur Modernisierung der in Europa stationierten Atomwaffen der USA nicht ignorieren, sagte der stellvertretende Außenminister Alexander Gruschko der staatlichen Nachrichtenagentur RIA heute. „Die USA modernisieren sie (Atomwaffen, Anm.), erhöhen ihre Zielgenauigkeit und reduzieren die Wirkung der Atomsprengsätze, sie machen sie zu Kriegswaffen und damit senken sie die Schwelle“, sagte Gruschko. Russland werde das bei seinen militärischen Planungen berücksichtigen.

Das US-Magazin „Politico“ hatte berichtet, dass die modernisierte Version der Bombe B61 – die B61-12 – bereits im Dezember in Europa eintreffen sollte und damit mehrere Monate früher als ursprünglich geplant. Das hätten die USA bei einem NATO-Treffen bekanntgegeben. Die USA verfügen über rund 200 einsatzfähige taktische Atomwaffen. Etwa die Hälfte davon ist in Italien, Deutschland, der Türkei, Belgien und den Niederlanden stationiert. Russland verfügt über rund 2.000 dieser Waffen.

Russland hat seit der Invasion der Ukraine Ende Februar wiederholt mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht, zugleich aber auch vor einem Atomkrieg gewarnt. Zuletzt warf Russland der Ukraine vor, sie plane den Einsatz einer „schmutzigen Bombe“.