Zahl von Migranten in England deutlich gestiegen

Die Zahl der Menschen in England und Wales, die außerhalb des Vereinigten Königreichs geboren wurden, hat sich in den vergangenen Jahren deutlich erhöht. Etwa zehn Millionen Einwohner und Einwohnerinnen stammten ursprünglich nicht aus Großbritannien, teilte das britische Statistikamt unter Berufung auf die Ergebnisse der jüngsten Volkszählung mit. Das ist mehr als jeder sechste Einwohner – und entspricht im Vergleich zur vorigen Auswertung aus dem Jahr 2011 einem Anstieg um 2,5 Millionen Menschen.

Das liegt auch am enormen Anstieg von Menschen aus Rumänien, die nach 2014 ins Land kamen, als für sie das Privileg der EU-Freizügigkeit begann. Lebten 2011 noch 80.000 Menschen in England und Wales, die in Rumänien geboren wurden, waren es 2021 bereits 539.000. Das sei ein Plus von 576 Prozent.

Die größte Gruppe stellen aber weiterhin Menschen aus Indien: Mit 925.000 Einwohnern machen sie 1,5 Prozent der Bevölkerung von England und Wales aus. Dort leben demnach 59,6 Millionen Menschen, ein Plus von 3,5 Millionen im Vergleich zu 2011. Das Vereinigte Königreich, zu dem auch Schottland und Nordirland gehören, hat insgesamt 67 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner.

Rückgang durch CoV-Pandemie und Brexit

Wegen des Brexits dürfte die Zahl von Migrantinnen und Migranten aus der EU aber zurückgehen. Seit Jänner 2021 ist die Freizügigkeit für EU-Bürgerinnen und -bürger, die nach Großbritannien wollen und andersherum, beendet. Wer neu zum Leben und Arbeiten ins Land kommt, benötigt mittlerweile ein Visum, das meistens teuer und aufwendig ist.

Außerdem sind während der CoV-Pandemie Hunderttausende EU-Bürger in ihre Heimat zurückgekehrt, die in Großbritannien etwa in der Gastronomie tätig waren. Schätzungen zufolge handelt es sich um bis zu 400.000 Polen und etwa 200.000 Rumänen.