Liliana Segre erhielt Simon-Wiesenthal-Preis

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) hat im österreichischen Generalkonsulat in Mailand den Simon-Wiesenthal-Preis an die italienische Holocaust-Überlebende und Senatorin auf Lebenszeit, Liliana Segre, überreicht. Die 92-jährige Mailänderin ist zusammen mit Lily Ebert (Großbritannien), Zwi Nagal (Israel) und Karl Pfeifer (Österreich) eine der vier Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die den heuer erstmals vergebenen Simon-Wiesenthal-Preis erhalten haben.

„Mit ihrem vielseitigen Engagement im Kampf gegen Antisemitismus ermutigt Liliana Segre die Menschen, ihrem Beispiel zu folgen. Es muss die Aufgabe aller Demokraten sein, das Gedenken an die Shoah zu ehren und ihre Stimme zu erheben, wenn sich Antisemitismus manifestiert“, sagte Sobotka.

Als Jugendliche nach Auschwitz deportiert

Segre wurde 1944 im Alter von 13 Jahren nach Auschwitz deportiert; von den 776 italienischen Kindern überlebten dort nur 25. Noch heute ist sie als Zeitzeugin im Fernsehen, in Theatern, in Schulen und im italienischen Parlament aktiv und damit eine der wichtigsten moralischen Autoritäten in Italien.

Als älteste Parlamentarierin eröffnete die 2018 zur Senatorin auf Lebenszeit ernannte Segre vor zwei Wochen die erste Sitzung des neugewählten Parlaments in Rom.