Rettungsschiff in Catania zu Inspektion erwartet

Die italienischen Behörden planen eine Inspektion an Bord des deutschen Rettungsschiffes „Humanity 1“, das im sizilianischen Hafen Catania erwartet wurde. Damit sollen unter den 179 Personen an Bord jene Menschen, darunter Frauen und Kinder, identifiziert werden, die aus humanitären Gründen von Bord gehen werden. Die anderen werden die italienischen Gewässer verlassen müssen, berichteten verschiedene Medien.

SOS Humanity 1
AP/Salvatore Cavalli

Laut der NGO SOS Humanity sei die Maßnahme jedoch „rechtswidrig“, da es sich bei den geretteten Personen um Flüchtlinge handelt, „die sich in einem verletzlichen Zustand befinden und von denen einige sichtlich traumatisiert sind“. „Sie benötigen medizinische und psychologische Betreuung“, betonte die Hilfsorganisation. Sie schlägt auch wegen der Lebensmittelvorräte Alarm. „Zwei warme Mahlzeiten können nur noch für drei Tage geliefert werden“, berichtete die NGO.

„Wir befürchten, dass die Behörden nur Notfälle und Kinder, vielleicht die Minderjährigen, von Bord gehen lassen werden. Wir fürchten um die Rechte der Menschen, die aus der Seenot gerettet wurden und alle Schutz brauchen. Wir befürchten, dass es heute Abend zu einer Abschiebung kommen wird“, berichtete SOS Humanity auf Twitter.

Italiens neue rechte Regierung unter Ministerpräsidentin Giorgia Meloni sieht die Flaggenstaaten der Schiffe in der Pflicht, die geretteten Migranten aufzunehmen. Die Regierung in Rom führt Gespräche mit Frankreich, das Bereitschaft zur Aufnahme einiger Flüchtlinge signalisiert hat.