Tausende demonstrieren in Peru gegen Präsidenten

Tausende Menschen sind gestern in ganz Peru auf die Straße gegangen, um den Rücktritt des umstrittenen Präsidenten Pedro Castillo zu fordern. Sie trugen die rot-weiß-rot gestreifte Fahne des Andenstaates und Schilder mit Antiregierungsslogans. In der Hauptstadt Lima marschierten Demonstrierende in Richtung des von der Opposition dominierten Kongresses.

Demonstranten in Peru
Reuters/Sebastian Castaneda

Wegen Korruptionsvorwürfen wird gegen Castillos Regierung ermittelt. Castillo hat die Regierungsgegner als „Reaktionäre“ und „Feinde des Volkes“ bezeichnet. Einsatzkräfte der Polizei setzten Tränengas ein, um die Menschenmenge zu zerstreuen. Es gab vorerst keine Berichte über Verletzte.

Ermittlungen wegen Korruption

Zeitgleich versammelten sich auf dem zentralen San-Martin-Platz in Lima Unterstützer des Präsidenten. Er selbst erklärte gestern im Regierungspalast: „Sie werden mich bis zum letzten Tag meiner Amtszeit haben, weil mein Volk so entschieden hat.“

Castillo, der sein Amt im Juli letzten Jahres antrat, hat bereits zwei Amtsenthebungsverfahren überstanden. Aktuell laufen sechs Ermittlungsverfahren gegen ihn und eine Verfassungsbeschwerde wegen Vorwürfen wie Korruption, Beteiligung am organisierten Verbrechen und Behinderung der Justiz.

In zwei Wochen soll sich in der Hauptstadt Perus die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) treffen, um sich an Ort und Stelle ein Bild von der politischen Krise zu machen.