Geflüchtete verließen Rettungsschiff in Catania

Das Rettungsschiff „Humanity 1“ der deutschen NGO SOS Humanity hat gestern mit 179 schiffbrüchigen Geflüchteten an Bord im Hafen der sizilianischen Stadt Catania angelegt. Nach einer Inspektion durch die italienischen Behörden durften heute zuerst drei minderjährige Mädchen und ein sieben Monate altes Baby das Schiff verlassen. Nach der Kontrolle gingen 155 Menschen von Bord.

„Derzeit befinden sich noch etwa 24 Schiffbrüchige an Bord der ‚Humanity 1‘, die die italienischen Behörden offenbar nicht von Bord gehen lassen wollen: Es handelt sich ausschließlich um erwachsene Männer ohne medizinische Probleme“, berichtete SOS Humanity per Twitter.

Italien will Verteilung

Vor Italien warten weitere Schiffe verschiedener NGOs mit zusammen mehr als 1.000 Geflüchteten an Bord auf die Landung. Zu ihnen zählt auch die von der NGO Ärzte ohne Grenzen betriebene „Geo Barents“ mit 572 Menschen an Bord. Die Crew berichtete, dass sie wegen der schlechten Wetterlage italienische Gewässer aufgesucht habe. Sie habe dafür die Genehmigung der italienischen Behörden erhalten, die dem Schiff jedoch keinen Landehafen zugewiesen haben.

Italiens neue rechte Regierung unter Giorgia Meloni sieht die Flaggenstaaten der Schiffe in der Pflicht, die geretteten Menschen aufzunehmen. Die Regierung in Rom führt Gespräche mit Frankreich, das Bereitschaft zur Aufnahme einiger Flüchtlinge signalisiert hat.