Ex-Us-Präsident Donald Trump
Reuters/Mike Segar
Obama vs. Trump

Appelle von Ex-Präsidenten vor Midterms

Am Wochenende ist der Wahlkampf vor den Midterms mit eindrücklichen Warnungen und Appellen ins Finale gegangen. US-Präsident Joe Biden sieht in den Zwischenwahlen nichts Geringeres als eine „Entscheidung über das Schicksal der Demokratie in den USA“. Zu Wort meldeten sich auch die ehemaligen Präsidenten Donald Trump und Barack Obama.

Die Demokratie stehe „buchstäblich auf dem Stimmzettel“, sagte Biden am Samstag (Ortszeit) bei einer Wahlkampfveranstaltung in Philadelphia. „Das ist ein entscheidender Moment für die Nation, und wir alle, wir alle müssen mit einer Stimme sprechen“, so der US-Präsident.

In einer Rede vor Tausenden Menschen in der größten Stadt im US-Bundesstaat Pennsylvania sagte Biden, die Wählerinnen und Wähler stünden „vor der Wahl zwischen zwei sehr unterschiedlichen Visionen von Amerika“.

Us-Präsident Joe Biden
Reuters/Kevin Lamarque
Es sei die Wahl zwischen zwei sehr unterschiedlichen Visionen von Amerika, so Biden

Obama und Trump in Pennsylvania

Er und die demokratischen Kandidaten bezeichneten die Republikaner als die Partei der Reichen und betonten ihre eigene Unterstützung für Gewerkschaften, soziale Sicherheit und einen verstärkten Schutz des Rechts auf Abtreibung.

Neben dem amtierenden Präsidenten waren am Samstag auch die früheren Präsidenten Obama und Trump in Pennsylvania unterwegs, um die Kandidaten ihrer jeweiligen Partei zu unterstützen und um an die Wähler zu appellieren.

USA: Appelle vor den Midterms

Am Wochenende ist der Wahlkampf vor den Midterms mit eindrücklichen Warnungen und Appellen ins Finale gegangen. US-Präsident Joe Biden sieht in den Zwischenwahlen nichts Geringeres als eine „Entscheidung über das Schicksal der Demokratie in den USA“. Zu Wort meldete sich auch der ehemalige Präsident Donald Trump, der behauptete, das Land werde von „Kommunisten“ regiert.

Obama rief zum Wählen auf

So forderte Ex-Präsident Obama, der zuvor auch eine Rede in Pittsburgh gehalten hatte, die Anhänger der Demokraten wiederholt auf, unbedingt wählen zu gehen. Viele Menschen würden der Politik nicht so viel Aufmerksamkeit wie in einem Präsidentschaftsjahr schenken, sagte er.

„Vielleicht denken sie, dass der Kongress nicht so wichtig ist. Vielleicht glauben sie nicht, dass ihre Stimme von Bedeutung sein wird.“ Doch es würden Grundrechte, Vernunft und Anstand „auf dem Stimmzettel“ stehen, sagte Obama und bezeichnete die Republikaner als zunehmend abgeneigt gegenüber allem – von der Wissenschaft bis zur Einhaltung von Regeln. Auch Ex-Präsident Bill Clinton rief im Bundesstaat New York zur Wahl der Demokraten auf.

Ex-Us-Präsident Barack Obama
Reuters/Kevin Lamarque
Auf dem Stimmzettel stehen Obama zufolge „Grundrechte, Vernunft und Anstand“

Trump: „Land wird von Kommunisten regiert“

Ex-Präsident Trump nutzte einen Wahlkampfauftritt zur Unterstützung der republikanischen Kandidaten in der Stadt Latrobe in Pennsylvania, um zu behaupten, das Land werde von „Kommunisten“ regiert.

„Wenn Sie die Zerstörung unseres Landes aufhalten und den ‚amerikanischen Traum‘ retten wollen, dann müssen Sie am kommenden Dienstag in einer riesigen roten Welle für die Republikaner stimmen“, sagte er mit Anspielung auf die traditionelle Farbe seiner Partei.

Hinweis

ORF.at begleitet die Auszählung in der Wahlnacht und den Tag nach der Entscheidung mit einem Liveticker.

Wiederkandidatur von Trump nach Midterms?

Trump deutete zudem wiederholt eigene Ambitionen seiner erneuten Präsidentschaftskandidatur an. In einer „sehr, sehr, sehr kurzen Zeit“ würden seine Fans „so glücklich“ sein, sagte er. „Im Jahr 2024 werden wir vor allem unser prächtiges, ach so schönes Weißes Haus zurückerobern. Wir werden es zurückerobern. Und ihr werdet sehr bald davon hören, sehr, sehr bald“, sagte Trump. Gleichzeitig griff er seinen innerparteilichen Kontrahenten Ron DeSantis an.

Sollten die Republikaner am Dienstag wie erwartet die Mehrheit im Repräsentantenhaus und womöglich auch im Senat von den Demokraten zurückerobern, dürfte er das als sein Verdienst darstellen. Trump könnte das Momentum dann nutzen, um eine erneute Präsidentschaftskandidatur 2024 zu verkünden.

Rally von Ex-Us-Präsident Donald Trump
Reuters/Mike Segar
Rund 420 Kilometer von Obama und Biden entfernt machte Trump Wahlwerbung für die Republikaner

Republikaner in Umfragen vorn

Pennsylvania ist einer der Swing States, einer der wenigen Bundesstaaten, die über das allgemeine Kräfteverhältnis zwischen Demokraten und Republikanern entscheiden könnten.

Grafik zu den Midterms
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: Gallup

Aktuelle Umfragen sehen die Republikaner im Kampf um das Repräsentantenhaus weit vorn. Für den künftigen Senat werden wie bisher sehr knappe Mehrheitsverhältnisse erwartet. Mehrere wichtige Rennen, etwa in den Bundesstaaten Georgia, Nevada und Pennsylvania, haben keinen klaren Favoriten.