Tote bei Angriff mit Streumunition in Syrien

Im Norden Syriens sind mindestens sechs Menschen bei Bombardierungen getötet worden. Rund 75 weitere Menschen seien bei Artilleriebeschuss durch syrische Regierungstruppen verletzt worden, teilten die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte und die Rettungsorganisation Weißhelme heute übereinstimmend mit. Dabei soll auch international geächtete Streumunition eingesetzt worden sein.

Die Angriffe trafen den Angaben zufolge mehrere Flüchtlingscamps in der Region Idlib. Russische Kampfflugzeuge sollen ebenfalls Stellungen bombardiert haben. Details dazu gab es jedoch zunächst keine.

Letztes großes Rebellengebiet

Als Streumunition werden viele kleinere Sprengsätze bezeichnet, die in Behältern aus Flugzeugen und Raketenwerfern abgeschossen werden. Sie werden wahllos und großflächig verteilt und explodieren. Viele landen auch als Blindgänger in Böden und töten oder verletzen Menschen noch Jahre später. Die allermeisten Opfer sind Zivilistinnen und Zivilisten.

Die Region um Idlib ist nach mehr als zehn Jahren Bürgerkrieg das letzte große Rebellengebiet des Landes. Russland und die Türkei haben sich als Schutzmächte der syrischen Regierung beziehungsweise der Opposition auf eine Waffenruhe für das lang umkämpfte Gebiet geeinigt. Seitdem geht die Gewalt zwar zurück. Dennoch kommt es immer wieder zu Angriffen, bei denen häufig auch Zivilisten getötet werden.