Staats- und Regierungschefs auf Klimagipfel eingetroffen

Bei der Weltklimakonferenz in Ägypten haben sich Dutzende Staats- und Regierungschefs zu Beratungen über nächste Schritte im Kampf gegen die Klimakrise versammelt.

Gruppenfoto von Staatschefs bei COP27
Reuters/Mohammed Salem

In Scharm al-Scheich trafen heute unter anderem Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Venezuelas Präsident Nicolas Maduro und der Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate, Mohammed bin Sajid, ein. Nach einem Gruppenfoto eröffnete Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi das Gipfelsegment der zweiwöchigen Konferenz mit einer Rede.

„Blicke auf uns gerichtet“

„Es gibt große Erwartungen für gute Ergebnisse“, sagte Sisi. „Millionen Menschen rund um den Planeten haben ihre Blicke auf uns gerichtet.“ Die Konsequenzen durch klimabedingte Wetterereignisse seien nie so verheerend gewesen wie heute.

„Wir haben eine Katastrophe nach der anderen erlebt. Sobald wir eine Katastrophe bewältigen, entsteht eine andere – Welle für Welle.“ Die Erde habe sich in eine „Welt des Leids“ verwandelt, sagte Sisi.

Der ägyptische Präsident, der unter anderem bei Militär und Energie eng mit Russland zusammenarbeitet, forderte ein Ende des „Kriegs zwischen Russland und der Ukraine“. Der Krieg müsse aufhören, sagte Sisi – ohne Russland für den Angriff direkt verantwortlich zu machen.

Erste hochrangige Reden

Heute und morgen werden unter anderem Reden des deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, dem neuen britischen Premierminister Rishi Sunak und dem pakistanischen Regierungschef Shehbaz Sharif erwartet.

Für Österreich nehmen Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) und Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) teil. Angesichts der bisherigen ungenügenden oder ungenügend umgesetzten Ergebnisse vorangegangener Klimagipfel sei Optimismus „nicht leicht – aber notwendig“, meinte Van der Bellen heute am Tagungsort. „Wo sonst sollen solche Verhandlungen stattfinden? Die UNO ist die einzige weltweite Plattform, die wir haben.“

US-Präsident Joe Biden will am Freitag an der UNO-Konferenz teilnehmen. Zudem sind außerdem parallel laufende Gesprächsrunden, genannt Round Tables, zu Themen wie Wasser- und Lebensmittelsicherheit oder grünem Wasserstoff geplant. Insgesamt werden etwa 110 Staats- und Regierungschefs erwartet.

Beunruhigende Zahlen und kleine Erfolge

Beunruhigende Zahlen zur Erderwärmung, aber auch kleine Erfolge brachte der erste Tag der UNO-Klimakonferenz in Scharm al-Scheich (COP27). Das Konferenzplenum stimmte gestern zu, Finanzhilfen für ärmere Staaten erstmals als eigenen Punkt zu verhandeln. Die vergangenen acht Jahre waren nach vorläufigen Zahlen der Weltwetterorganisation (WMO) weltweit die heißesten Jahre überhaupt.

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