Catania: Drei Menschen von Rettungsschiff gesprungen

Im Hafen der süditalienischen Stadt Catania spitzt sich die Lage auf zwei Seenotrettungsschiffen mit mehr als 250 Migranten an Bord zu. Heute Nachmittag sprangen drei Migranten vom Schiff „Geo Barents“ ins Hafenbecken der sizilianischen Stadt, um aufs Festland zu kommen. Sie wurden von der Küstenwache aus dem Wasser geholt. Medienberichten zufolge blieben sie unverletzt.

Italiens neue Regierung unter der ultrarechten Ministerpräsidentin Giorgia Meloni will private Seenotretter von Einsätzen im zentralen Mittelmeer abhalten. Die „Geo Barents“ der Organisation Ärzte ohne Grenzen hatte ebenso wie die „Humanity 1“ der deutschen Organisation SOS Humanity nach längerer Wartezeit in Catania anlegen dürfen. Dann aber erlaubten die Behörden nur einem Teil der Geretteten, an Land zu gehen. Die Lage derer, die nach Einschätzung der Behörden nicht verletzt oder fragil sind und deswegen auf den Schiffen bleiben mussten, wird nach Angaben von Helfern immer schwieriger.

Auf der „Geo Barents“ waren noch 214 Menschen, auf der „Humanity 1“ 35. Die Hilfsorganisationen argumentieren, dass nach internationalem Recht Gerettete am nächsten sicheren Hafen an Bord gehen dürften. Italiens neuer Innenminister Matteo Piantedosi beruft sich unterdessen auf das UNO-Seerechtsabkommen und den Dublin-Vertrag. Demnach seien jene Länder, unter deren Flagge ein Schiff fährt, für die Aufnahme zuständig.