Russische Zentralbank: „Sanktionen sehr mächtig“

Die russische Zentralbankchefin Elwira Nabiullina hat davor gewarnt, die Folgen der westlichen Sanktionen für die heimische Wirtschaft zu unterschätzen. „Sanktionen sind sehr mächtig, ihr Einfluss auf die russische und globale Wirtschaft sollte nicht heruntergespielt werden“, sagte Nabiullina heute vor Abgeordneten.

„Es ist nicht möglich, sich von ihrem Einfluss zu isolieren.“ Potenzielle neue russische Partner hätten Angst davor, ebenfalls in den Sanktionsstrudel hineinzugeraten.

Die westlichen Strafmaßnahmen infolge des russischen Krieges gegen die Ukraine zielten vor allem auf die Banken ab. Deren Anpassungsfähigkeit sei zugleich ein Beleg dafür, dass der strukturelle Umbau der Wirtschaft im Gange sei, sagte Nabiullina. Die Kreditvergabe an Unternehmen stieg von Jänner bis Oktober um 9,9 Prozent und damit schneller als im Vorjahreszeitraum mit 9,7 Prozent.

Banken vergeben mehr Kredite

„Wir gehen davon aus, dass sich die positive Dynamik bei der Kreditvergabe fortsetzen wird und dass die Banken gleichzeitig in der Lage sein werden, das neue Programm zur Gewährung von Urlaubskrediten für mobilisierte Soldaten und ihre Familienangehörigen zu erfüllen“, sagte Nabiullina.

Der Rubel hat sich in diesem Jahr besser als andere große Währungen entwickelt, was auch auf die Kapitalverkehrskontrollen zurückzuführen ist. Allerdings hat das auch einen Nachteil: Die Einnahmen aus den russischen Exporten – etwa von Öl, Gas und anderen Rohstoffen – werden geschmälert, da sie häufig in Dollar und Euro abgerechnet werden.