Von der Leyen warnt vor Gasengpässen 2023

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sieht ein „erhebliches Risiko“ für einen Gasversorgungsengpass im kommenden Jahr in der EU. Nach Berechnungen der EU-Kommission könnten Ende des kommenden Sommers 30 Mrd. Kubikmeter Gas fehlen, um die Speicher in der EU zu füllen, sagte von der Leyen heute im Europaparlament in Brüssel.

Dafür seien drei Unsicherheitsfaktoren ausschlaggebend, sagte die EU-Kommissionschefin. Erstens bestehe das Risiko, dass Russland auch die verbleibenden 20 Prozent seiner Gaslieferungen in die EU stoppe. Zweitens würden die zusätzlichen Flüssiggaskapazitäten nicht reichen, um die Lücken in der EU zu füllen. Drittens werde Asien den Löwenanteil des verfügbaren Flüssiggases aufsaugen, so von der Leyen.

Die EU-Kommission wolle daher erneuerbare Energien beschleunigt genehmigen lassen, um eine Brücke zu schlagen, bis die neue EU-Richtlinie für Erneuerbare in Kraft treten kann. Somit könnten in den kommenden zwölf Monaten bereits zahlreiche Projekte starten, so die Kommissionschefin. Sie erwartet, dass dadurch 14 Mrd. Kubikmeter Gas zu ersetzen wären, was fast die Hälfte der erwarteten Lücke für 2023 wäre.