NS-Opfer und Nachfahren: Fast Drittel der Einbürgerungen

In den ersten drei Quartalen 2022 wurde die österreichische Staatsangehörigkeit an 11.155 Personen verliehen. Damit gab es laut Statistik Austria um 45,3 Prozent mehr Einbürgerungen als von Jänner bis September 2021 (7.676 Einbürgerungen) bzw. um 46,6 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum vor Beginn der CoV-Pandemie 2019 (7.610 Einbürgerungen). Fast 30 Prozent der neuen Staatsbürgerinnen und -bürger sind Nachkommen von NS-Opfern.

Fast 30 Prozent aller Einbürgerungen

„Das kräftige Einbürgerungsplus von 45,3 Prozent im Vergleich zu den ersten drei Quartalen des Vorjahres geht hauptsächlich auf die Einbürgerungen von NS-Opfern und deren Nachkommen zurück, die fast 30 Prozent der von Jänner bis September 2022 neu Eingebürgerten ausmachen“, so Tobias Thomas, Generaldirektor der Statistik Austria.

Politisch Verfolgte des NS-Regimes und deren Nachkommen haben die Möglichkeit einer Einbürgerung, ohne im Gegenzug ihre bisherige Staatsangehörigkeit aufgeben zu müssen. Von Jänner bis September 2022 erhielten 3.022 Personen (davon leben 2.992 im Ausland) unter diesem Rechtstitel die österreichische Staatsangehörigkeit, das entspricht 27,1 Prozent aller Einbürgerungen dieser drei Quartale.

Personen, die unter diesem Titel eingebürgert wurden, sind am häufigsten Angehörige folgender drei Staaten: Israel (1.182 bzw. 10,6 Prozent aller in den ersten neun Monaten 2022 Eingebürgerten), USA (718 bzw. 6,4 Prozent) und Großbritannien (640 bzw. 5,7 Prozent). Aus anderen Gründen Eingebürgerte (insgesamt 8.133 Personen von Jänner bis September 2022) waren zuvor am häufigsten Staatsangehörige Syriens (834 bzw. 7,5 Prozent), der Türkei (810 bzw. 7,3 Prozent) sowie Bosnien und Herzegowinas (614 bzw. 5,5 Prozent).