Tote Journalistin: Israel lehnt FBI-Untersuchung ab

Israel lehnt eine Untersuchung des Todes der Journalistin Schirin Abu Akleh während einer Razzia in den besetzten Palästinensergebieten durch US-Ermittler des FBI ab. „Die Entscheidung des US-Justizministeriums, den unglücklichen Tod von Schirin Abu Akleh zu untersuchen, ist ein schwerer Fehler“, erklärte Verteidigungsminister Benny Gantz gestern. Israel werde nicht mit ausländischen Ermittlern und Ermittlerinnen zusammenarbeiten.

Lokale Medien hatten berichtet, das FBI habe Ermittlungen wegen des Todes der Palästinenserin mit US-Staatsbürgerschaft eingeleitet. Die 51-Jährige sei bei der Berichterstattung getötet worden, hatte ihr Sender al-Jazeera mitgeteilt. Sie habe eine Presseweste getragen, die sie eindeutig als Journalistin ausgewiesen habe. Ein zweiter Reporter, der bei dem Vorfall im vergangenen Mai verletzt wurde, warf israelischen Sicherheitskräften vor, Abu Akleh erschossen zu haben.

Eine Untersuchung des israelischen Militärs war vergangenen September zu dem Schluss gekommen, die Journalisten sei durch eine verirrte israelische Kugel getötet worden. Die Frau sei nicht absichtlich erschossen worden. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas erklärte, Abu Akleh sei durch einen israelischen Scharfschützen erschossen worden.