Missbrauch in Frankreichs Kirche: Weiterer Bischof gesteht

Im Missbrauchsskandal in Frankreichs katholischer Kirche hat ein weiterer ehemaliger hoher Geistlicher ein Geständnis abgelegt.

Der ehemalige Erzbischof von Straßburg, Jean-Pierre Grallet (81), habe „unangemessene Gesten“ einer erwachsenen jungen Frau gegenüber eingeräumt, zu denen es Ende der 1980er Jahre gekommen sei, teilte die französische Bischofskonferenz heute mit, wie der Sender France Info berichtete.

„Eine kirchenrechtliche Untersuchung ist derzeit im Gange, und es wurde eine Meldung an die Ziviljustiz gemacht“, erklärte die Bischofskonferenz dem Sender zufolge. Es werde Aufgabe der Ermittler sein, die genaue Art der Tat festzustellen.

Kardinal gestand

Vor zehn Tagen erst hatte ein ähnliches Geständnis von Kardinal Jean-Pierre Ricard, einem der höchsten katholischen Geistlichen in Frankreich, Schockwellen ausgelöst. Er habe sich in den 1980er Jahren einem 14-jährigen Mädchen gegenüber „auf verwerfliche Weise verhalten“, hatte der 78-Jährige eingeräumt.

Insgesamt seien in Frankreich zehn zumeist ehemalige Bischöfe in Zusammenhang mit Missbrauchsvorwürfen ins Visier der Justiz oder innerkirchlicher Ermittlungen geraten, erklärte die Bischofskonferenz.