Gericht urteilt über Abschuss von Passagierflug MH17

Mehr als acht Jahre nach dem Abschuss des Passagierfluges MH17 mit 298 Toten wird ein Strafgericht in den Niederlanden heute sein Urteil gegen vier mutmaßliche Täter verkünden. Die Angeklagten – drei Russen und ein Ukrainer – waren hochrangige prorussische Separatisten in der Ostukraine und sollen nach Darstellung der Anklage die Rakete besorgt haben, mit der die Maschine abgeschossen wurde.

Australische und niederländischer Ermittler neben dem Wrack der Malaysia-Airlines-Maschine
AP/Dmitry Lovetsky

Möglicherweise war es ein Irrtum und sie wollten ein ukrainisches Militärflugzeug treffen. Die Anklage hat viermal lebenslange Haft gefordert. Die Angeklagten waren nie zu den Gerichtsverhandlungen erschienen. Nur einer von ihnen, der Russe Oleg Pulatow, hatte sich verteidigen lassen. Alle vier sollen in Russland sein. Russland hatte immer jegliche Mitverantwortung zurückgewiesen und die Ukraine für den Abschuss verantwortlich gemacht.

Die Maschine der Malaysia Airlines war am 17. Juli 2014 auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur über umkämpftem Gebiet mit einer russischen Luftabwehrrakete vom Typ Buk abgeschossen worden. Alle 298 Menschen an Bord wurden getötet. Da die meisten aus den Niederlanden kamen, findet dort auch der Prozess statt. Der Prozess hatte zwei Jahre und acht Monate gedauert, mehr als 90 Angehörige der Opfer sagten vor Gericht aus.