Militärjunta in Myanmar lässt tausende Gefangene frei

Die Militärjunta in Myanmar hat mit der Freilassung von tausenden Häftlingen begonnen. Anlässlich des Nationalfeiertags sollten knapp 6.000 Gefangene freigelassen werden, kündigte die Junta heute in dem südostasiatischen Land an.

Die frühere britische Botschafterin Vicky Bowman, der australische Berater Sean Turnell und der japanische Dokumentarfilmer Toru Kubota konnten nach ihrer Freilassung nach Bangkok ausreisen. Insgesamt sollten 5.774 Häftlinge freigelassen werden, darunter etwa 600 Frauen, wie der Junta-Vertreter sagte.

Amnesty: Hätten nie eingesperrt werden dürfen

Auch drei ehemalige Minister der entmachteten De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi sollten der Junta zufolge freigelassen werden. Der Junta-Vertreter machte keine Angaben dazu, wie viele der nun Begnadigten im Zuge der Verhaftungswelle nach dem Militärputsch im vergangenen Jahr festgenommen worden waren.

Ein Sprecher der Menschenrechtsorganisation Amnesty International sagte, „tausende Menschen, die seit dem Putsch in Myanmar inhaftiert sind, haben nichts Falsches getan und hätten gar nicht erst inhaftiert werden dürfen“.

Das Militär hatte in Myanmar im Februar 2021 die gewählte Regierung gestürzt und die Macht übernommen. Darauf folgende Massenproteste wurden gewaltsam niedergeschlagen. Nach Angaben örtlicher Gruppen wurden bei Protesten und Auseinandersetzungen mit dem Militär bislang mehr als .2300 Menschen getötet und mindestens 14.000 festgenommen.