Hellers „Luna Luna“ dank Rapper Drake vor Comeback

Nach der Geschichte um einen vom Künstler Andre Heller gefälschten Rahmen für ein Bild des Künstlers Jean-Michel Basquiat vermeldet die „New York Times“ („NYT“) nun, dass der kanadische Rapper Drake das Comeback von Hellers künstlerischem Vergnügungspark „Luna Luna“ finanziert. Zusammen mit dem Tourveranstalter Live Nation, dessen Firma Ticketmaster wegen Problemen beim Verkauf von Tickets für Taylor-Swift-Konzerte gerade in der Kritik steht, wollen Drake und seine Firma DreamCrew der „NYT“ zufolge den ungewöhnlichen Vergnügungspark auf Welttournee schicken.

An diesem „Jahrmarkt der zeitgenössischen Kunst“, der 1987 mehrere Wochen in Hamburg zu besuchen war, gab es neben Akrobaten und Straßenkünstlern auch Kunst von Joseph Beuys und Hermann Nitsch sowie von Georg Baselitz, Sonia Delaunay, Salvador Dali, Basquiat und vielen anderen namhaften Künstlerinnen und Künstlern zu bestaunen. Keith Haring steuerte ein Karrussell bei, Roy Liechtenstein ein Glaslabyrinth, in dem Musik von Phlip Glass zu hören war.

Verbindung über Hellers Sohn

Über Vermittlung durch Hellers Sohnes Ferdinand, der in den USA lebt und selbst Rap-Musik macht, sei Drake ins Spiel gekommen. „Es ist eine so einzigartige und besondere Art, Kunst zu erleben. Es ist eine große Idee und Gelegenheit, die sich um das dreht, was wir am meisten lieben: Menschen zusammenbringen“, zitiert die „NYT“ Drake.

Ergänzt werden soll Hellers Projekt durch neue interaktive und fahrbare Attraktionen zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler. Laut der Zeitung soll das Projekt rund 100 Millionen Dollar kosten.

Jahrelanger Rechtsstreit

Hellers Pläne in den 1980er Jahren für eine Welttournee zerschlugen sich. Auch eine permanente Aufstellung in Wien fand nicht die nötige politische Zustimmung. Verschuldet verkaufte Heller das gesamte Projekt um sechs Mio. Dollar an die Stephen and May Birch Foundation in den USA. Wegen Rechtsproblemen wollte diese aus dem Kauf aussteigen, was jahrelange Rechtsstreitigkeiten zur Folge hatte. „Luna Luna“ wurde derweil in einem Lager aufbewahrt und landete 2007 in Texas, wo es bis jetzt vor sich hin schlummerte.