Proteste zu Auftakt des APEC-Gipfels in Bangkok

Trotz Warnungen der Regierung ist es zum Auftakt des Gipfels der Staaten der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (APEC) in Bangkok zu Protesten gekommen. Sowohl in der Nähe des Tagungsortes als auch am berühmten Demokratiedenkmal im Zentrum der Metropole stießen wütende Demonstrantinnen und Demonstranten mit der Polizei zusammen.

Thailändische Polizei geht gegen Protestierende vor
APA/AFP/Thai News Pix/Tanat Chayaphattharitthee

Die Einsatzkräfte trugen schwere Schutzmontur und drängten die Protestierenden zurück, nachdem diese versucht hatten, ein Behördenfahrzeug umzustürzen. Berichten zufolge sollen mehrere Teilnehmer festgenommen worden sein.

Unter anderem waren zahlreiche Poster mit Parolen gegen den thailändischen Ministerpräsidenten Prayut Chan-o-cha, aber auch gegen den chinesischen Staats- und Parteichef Xi Jinping und den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu sehen. Bereits am Vortag hatte es Proteste gegeben.

Xi gegen „Einmischung in innere Angelegenheiten“

Chinas Staats- und Parteichef Xi forderte in seiner Rede eine stärkere makroökonomische Koordination. Er beklagte, dass Protektionismus zunehme, globale Lieferketten unter Druck seien und Probleme wie Inflation und Energiesicherheit eine Herausforderung seien.

Xi warnte auch vor „Einmischung in innere Angelegenheiten“. Die Souveränität und territoriale Integrität der Länder müssten respektiert werden, forderte Xi, ohne auf Chinas umstrittene Ansprüche auf Inseln im Ost- und Südchinesischen Meer oder die demokratische Inselrepublik Taiwan einzugehen.

Macron: Ukraine-Krieg auch Problem für APEC-Staaten

Der französische Präsident Emmanuel Macron, Ehrengast des Spitzentreffens, forderte die Länder der Asien-Pazifik-Region auf, sich dem „wachsenden Konsens“ gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine anzuschließen. „Dieser Krieg ist auch Ihr Problem“, sagte Macron. Frankreich ist kein Mitgliedsstaat der APEC.

Frankreichs oberste Priorität sei es, zum Frieden in der Ukraine beizutragen und zu versuchen, „eine globale Dynamik zu entwickeln, um Druck auf Russland auszuüben“, betonte Macron. Asiatische Länder wie China, Indien, Vietnam und Kambodscha tragen die Sanktionen gegen Russland bisher nicht mit.